Eingewöhnung

Die Eingewöhnungsphase ist eine sehr sensible Phase. Die Tagespflege ist in der Regel die erste
Trennung zwischen Eltern und Kind. Die Eingewöhnung braucht viel Zeit und Einfühlungsvermögen.
Ich orientiere ich mich am Berliner Modell. Bei dieser Eingewöhnungsmethode ist die enge
Zusammenarbeit zwischen Ihnen, den Eltern, dem Kind und mir sowie der feinfühlige Umgang von
besonders großer Bedeutung. Der Ablauf der Eingewöhnung vollzieht sich in 5 Phasen und gestaltet
sich individuell. Sie dauert zwischen zwei und ca. sechs Wochen.

Informationsphase (vor der eigentlichen Eingewöhnung):
In diesem Schritt werden wir über die Eingewöhnung sprechen. Was sind meine Erwartungen? Wie läuft die Eingewöhnung ab? Was können Sie mir über Ihr Kind sagen?  

Grundphase: 
In den ersten Tagen der Eingewöhnung besucht das Kind zusammen mit seiner festen Bezugsperson meine Kindertagespflege für 1-2 Stunden. In dieser Phase
beobachte ich das Kind und versuche die erste Kontaktaufnahme. Das Kind bekommt am ersten Tag einen kleinen „Stoff-Marienkäfer“ in seiner ausgesuchten Farbe geschenkt, den es für immer behalten darf und der das Einleben in die neue Gruppe etwas erleichtern soll. 

Trennungsphase: 
Nach ein paar Tagen wird der erste Trennungsversuch stattfinden. Die Bezugsperson entfernt sich nach Verabschiedung vom Kind aus dem Gruppenraum. Sie bleibt aber in der Nähe. Abhängig von der Reaktion des Kindes auf die Trennung gibt es eine gute Indikation für die Dauer der Eingewöhnungszeit. Wenn sich das Kind schnell von mir beruhigen lässt oder sogar weiterspielt, spricht es für eine schnelle weitere Eingewöhnungszeit. Lässt es sich hingegen nicht in kurzer Zeit beruhigen und muss die Bezugsperson schnell wieder zurückkehren, wird mit einem weiteren Trennungsversuch noch ein paar Tage gewartet und es dann nochmal versucht. 

Stabilisierungsphase – Sicherheit gewinnen (nach erfolgreicher Trennungsphase):
In dieser Phase steht der Beziehungsaufbau zwischen dem Kind und mir im Vordergrund. Ich übernehme die Pflege und binde das Kind aktiv ins Spiel mit ein. Währenddessen zieht sich die Bezugsperson langsam komplett zurück. Die Trennungszeiten werden individuell und täglich neu besprochen. Der erste Schlafversuch wird individuell besprochen und findet erst statt, wenn das Kind ohne Probleme bis zum Mittagessen ohne die Bezugsperson auskommt.  

Schlussphase
In dieser Phase hält sich die Bezugsperson nicht mehr bei mir auf und die Eingewöhnung gilt als beendet. Das Kind lässt sich von mir beruhigen und akzeptiert mich als sicheren Hafen. Für alle Phasen und die weitere Betreuungszeit gilt aber: Ein Elternteil muss immer erreichbar sein.